- Osterzyklus
- Osterzyklus,um 460 von Victorius von Aquitanien angegebene und nach ihm auch als »victorinisch« bezeichnete Periode von 532 Jahren, die auf dem metonischen Zyklus (19 Jahre) und auf dem »Sonnenzyklus« des julianischen Kalenders (28 Jahre) beruht (19 × 28 = 532). Nach einem metonischen Zyklus fallen die Mondphasen mit großer Genauigkeit wieder auf die gleichen Tage des Jahres, und nach dem Sonnenzyklus (Schaltperiode des julianischen Kalenders von 4 Jahren mal 7 Wochentage) fallen die Jahrestage des julianischen Kalenders wieder auf die gleichen Wochentage, sodass nach einem Osterzyklus die Mondphasen und damit das Osterfest (Osterrechnung) wieder auf die gleichen Jahres- und Wochentage fallen. Der Osterzyklus wurde von Dionysius Exiguus zur Berechnung des Osterdatums verwendet und daher auch unter der Bezeichnung dionysische Periode bekannt. Dionysius legte das Jahr 532 als erstes Jahr eines Osterzyklus fest und das Jahr 1 v. Chr. als den Anfang des vorhergehenden Osterzyklus. Für die Berechnung des Osterdatums nach dem gregorianischen Kalender ist der Osterzyklus ohne Bedeutung.
Universal-Lexikon. 2012.